Palace – Ultrasound

Zwei Jahre nach Shoals haben PALACE wieder ein Album zusammen. Die beiden EPs Part I – When Everything Was Lost und Part II – Nightmares & Ice Cream von 2023 können als Eingrooven darauf verstanden werden. Während der Arbeit an der neuen Platte, erlitt allerdings die Partnerin von Frontmann LEO WYNDHAM eine Fehlgeburt, was diesen nicht völlig aus der Bahn warf, sondern das Album auf die melancholische Spur brachte, auf der es jetzt ruht.

Wie auch bei früheren Alben versucht die Band eine bestimmte Eleganz für ihre Songs zu gewinnen. Beim Erstling war es der Surfpop, bei den anschließenden der Indie. Hier setzen die vier Musiker mit dem gelungenen Opener „When Everything Was Lost“ an. Erneut braucht der Hörer jedoch mehrere Durchläufe, um sich in das Album herein zu finden.

Traurige Streicher erklingen in „Son“ und Wyndam singt so schwermütig wie immer. Solch einen Song hätte man von THE PERISHERS erwartet. „Bleach“ ist dagegen mit hoher Stimme und fast schon positiv gestimmten Gitarren etwas anderes. Leichte Hallgitarren flirren in „Nightmares & Ice Cream“ umher und in „Make You Proud“ versucht sich Wyndam in zutraulichen Lyrics. Doch Optimismus vermag er nicht zu verbreiten.

Die einzelnen Songs wachsen nur, wenn man sich auf sie einlässt. „Inside My Chest“ startet mit Surfpop-Gitarren. Dann taucht Wyndam im Hintergrund wimmernd auf. Schwelgerisch verschwimmt das Set. Und wieder von vorn.

Der Elektro-Pop-Versuch „Love Is A Precious Thing“ scheitert, der Folksong „How Far We’ve Come“ ist zu überladen. Man kann sagen, dass nicht alles funktioniert. Aber Palace zeigen eine große Bandbreite. Würde man mehr Gewicht auf das Songwriting legen, könnten hier tolle Titel herauskommen.

 

Palace
Ultrasound
(Virgin Records)
VÖ: 05.04.2024

www.wearepalace.com

Live
01.11.24, Köln, Live Music Hall
03.11.24, Hamburg, Docks
05.11.24, Berlin, Astra Kulturhaus
10.11.24, München, Backstage Werk

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